Förderentscheidungen in erster Förderrunde getroffen
Mit mehr als 80 Interessenbekundungen ist die Förderbekanntmachung zu den Handlungsfeldern "Covid-19-Pandemie" und "Prävention im Betrieb" auf ein außerordentlich großes Interesse gestoßen.
In einer ersten Auswahlstufe wurden im Frühjahr diesen Jahres 15 Antragstellende zur Vollantragstellung aufgefordert. Der wissenschaftliche Beirat des FoGA-Programms beriet die Vollanträge in seiner Sitzung am 12. Juli 2023. Auswahlkriterien waren neben der wissenschaftlichen Qualität, Relevanz und Innovation auch das Potential der Vorhaben zur nachhaltigen Profil- und Strukturbildung an den antragstellenden Hochschulen, eines der zentralen Ziele des Förderprogramms. Der Beirat wählte schließlich zwei Stiftungsprofessuren, zwei Nachwuchsgruppen und vier Forschungsprojekte zur Förderung aus, die zusammen in den nächsten Jahren mit ca. 4,7 Mio. € gefördert werden. Die Nachwuchsgruppen und Forschungsprojekte werden bereits in den nächsten Monaten starten, während die Stiftungsprofessuren aufgrund der noch durchzuführenden Berufungsverfahren voraussichtlich erst Anfang 2025 beginnen.
Folgende Vorhaben wurden zur Förderung ausgewählt:
Stiftungsprofessuren:
- Die Stiftungsprofessur "Preventive Work & Life Trajectories” an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden will lebensphasenübergreifende Präventionsketten beforschen und evidenzbasiert weiterentwickeln. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Verhältnisprävention im Kontext der Arbeitswelt, wobei die Wechselwirkungen zwischen Arbeits- und Lebenswelten besondere Berücksichtigung finden. Handlungsfeld: COVID-19-Pandemie; Laufzeit: 2025-2029
- Ziel der Stiftungsprofessur "Psychische Gesundheit und Arbeit" an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig sind die Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung der psychischen Gesundheit der Beschäftigten unter den besonderen Bedingungen der modernen Arbeitswelt. Schwerpunkt liegt auf der Implementierung evidenzbasierter, präventiver Interventionen im Betrieb insbesondere unter Nutzung digitaler Technologien. Handlungsfeld: Prävention im Betrieb; Laufzeit: 2025-2029
Nachwuchsgruppen:
- Die wissenschaftliche Nachwuchsgruppe "Norddeutsche arbeitsmedizinische und arbeitspsychologische Versorgungsforschung" (NaaV) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zielt darauf ab, die aktuelle arbeitsmedizinische und arbeitspsychologische Versorgungsituation sowie zukünftige Bedarfe zu untersuchen und verhältnispräventiv in Form von Strukturförderung weiterzuentwickeln. Dazu sollen auf Grundlage wissenschaftlicher Analysen Qualitätsindikatoren zur Evaluation arbeitsmedizinischer Versorgungsangebote erstellt werden. Handlungsfeld: Prävention im Betrieb; Laufzeit: 01.01.2024-31.12.2026.
- Die wissenschaftliche Nachwuchsgruppe "Betriebsärztliches Handeln: Zukunftsorientiert, interdisziplinär und evidenzbasiert mit KI (BAKI)" ist eine Kooperation der der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Arbeitsbereichs Psychologie intelligenter interaktiver Systeme der JMU Würzburg. Sie zielt darauf ab, partizipativ, menschenzentriert und iterativ ein KI-gestütztes Assistenzsystem zur Unterstützung des betriebsärztlichen Handelns zu entwickeln. Handlungsfeld: Prävention im Betrieb; Laufzeit: 2024-2026
Forschungsprojekte:
- Das Projekt "Arbeitsmedizinische Vorsorge bei temporären Arbeitsmigrant*innen am Beispiel von Live-In-Betreuer*innen (Live-In Health)" an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden erfasst und erforscht die Arbeitssituation migrantischer Pflegekräfte in der privaten häuslichen Pflege (Live-In) mit dem Ziel, Handlungsansätze zur Verbesserung der arbeitsmedizinischen Versorgung abzuleiten und zu erproben. Handlungsfeld: Prävention im Betrieb; Laufzeit: 01.12.2023-30.11.2026
- Das Projekt "Arbeitsmedizin_digital" an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zielt darauf ab, das betriebsärztliche Handeln in Bezug auf digitale Anwendungen weiterzuentwickeln. Hierzu erarbeitet das Projekt eine digitale Informations- und Evidenzplattform für Betriebsärzt*innen. Handlungsfeld: Prävention im Betrieb; Laufzeit: 01.11.2023-31.10.2026
- Das Projekt "Arbeit und Einsamkeit" an der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum zielt darauf ab, Zielgruppen und Ansatzpunkte zur Prävention von Einsamkeit im Arbeitskontext zu identifizieren. Im besonderen Fokus steht dabei die optimale Gestaltung von Arbeitsbedingungen, die sich durch die Pandemie nachhaltig verändert haben (z.B. mobiles Arbeiten). Handlungsfeld: COVID-19-Pandemie; Laufzeit 01.01.2024-31.12.2026.
- Das Projekt "Analyse von beruflichen Wiedereingliederungsprozessen und spezifischen Bedarfen bei der Rückkehr zur Arbeit bei Post-COVID Patient*innen (PoCo-Work)" an der Universitätsmedizin Greifswald hat die systematische Exploration und Analyse von beruflichen Wiedereingliederungsprozessen sowie die Identifikation von Risikofaktoren und Prädiktoren der beruflichen Wiedereingliederung bei Post-COVID-Patient*innen zum Ziel. Handlungsfeld: COVID-19-Pandemie; Laufzeit: 01.12.2023-30.10.2026.
Alle geförderten Forschungsvorhaben werden demnächst mit Projektsteckbriefen auf der Homepage vorgestellt.
Das FoGA-Team möchte sich recht herzlich bei allen bedanken, die sich mit einem Antrag am Programm beteiligt haben. Ein herzlicher Dank gilt auch allen Gutachterinnen und Gutachtern sowie den Mitgliedern des Beirats für ihre engagierte Mitarbeit.